Titelfoto: Rita Newman
Fotografie als Lebenselixier
Ich habe vor 30 Jahren das erste mal fotografiert, vor 20 Jahren habe ich in Prag meine Freude an der Fotografie ausleben können, danach im Studium an der FH Salzburg professionalisieren. Fotografie und alles was damit zu tun hat war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Fotografie ist meine Leidenschaft und ich könnte mir keine andere Art vorstellen, mich kreativ auszudrücken. In all den Jahren habe ich so viele wundervolle Menschen und Orte kennengelernt und ich bin dankbar für jede einzelne Erfahrung.
Fotografie ist mehr als nur ein Hobby oder ein Job – es ist eine Lebensphilosophie. Es geht darum, die Wahrheit in allem zu sehen und zu teilen. Es geht darum, die Welt ein bisschen besser zu machen, indem wir anderen Menschen Freude bereiten oder – wie in meinem Fall – Menschen Einblicke in eine Welt zu geben, die sie sonst nicht hätten.
Der Starfotograf Manfred Klimek und die Studiengangsleiterin des Master-Studiengangs Fotografie an der FH St. Pölten haben mich eingeladen über meine Arbeitsweise und meine Erfahrungen zu sprechen. Dieser Einladung bin ich natürlich sehr gerne nachgekommen und hoffe, etwas Sinnvolles beigetragen zu haben.
Der ganz großartige Othmar Fetz, der Gast des Nachmittags, der Professionalismus und Wissen mit Realismus kürte..
Manfred Klimek
Gain Intuition as Photographer
Fotografie ist sehr gefährlich, man sieht dies am ersten Bild mit dem Buben, der die Pistole auf den Fotografen richtet, allerdings sieht man sich das nächste Foto am Negativstreifen an, merkt man recht schnell, dass der Fotograf sich doch nicht in einer gefährlichen, sondern viel mehr in einer lustigen und unterhaltsamen Atmosphäre aufgehalten hat. Wir als Fotografen können also binnen Sekundenbruchteilen entscheiden welche Message transportiert wird. Das ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Punkt, den man verstehen muss, wenn man den Finger am Drücker hat.
Ein weiterer Punkt ist die Intuition. Ich habe hunderte, wenn nicht tausende Fotos meiner Lieblingsfotografen studiert um dann im Unterbewusstsein auf genau diese zurückgreifen zu können. Ich nutze also starke Bilder als Grundlage für meine Arbeit, unterbewusst und binnen Millisekunden. Die Message oder die Aussage kann ich allerdings so steuern, wie ich sie benötige – in meinem Fall möchte ich das Schöne zeigen, nicht das Schreckliche.
Learnings
Ich denke, der Tag mit Manfred Klimek und zwei Gästen war für die Studierenden ein wichtiger Exkurs in das professionelle Fotografen-Leben und ein Diskurs über die unterschiedlichen Möglichkeiten im Bereich Reportage und Dokumentation.
Fotografie bietet so viele Ausprägungen, Möglichkeiten, Nischen und Disziplinen, da ist sicher für jeden und jede etwas mit dabei. Persönlich denke ich, dass es kein Richtig oder Falsch gibt, sondern nur ein Tun, Ausprobieren und Entdecken. Jedoch bin ich der Meinung, dass gerade in der Ausbildung es unglaublich wichtig ist, das Handwerk und die Technik möglichst umfassend zu behandeln, zu lernen und zu üben.
Die Kamera, das Equipment und die Be- und Verarbeitung der Fotos muss „Extension of Men“ werden, denn nur wer nicht mehr nachdenken muss, wie er oder sie die Kamera bedient, kann sich voll und ganz auf den Moment einlassen und genau die Fotos erschaffen, die andere in den Bann ziehen.